Wenn es ein Virtuose versteht, eine Stradivari meisterhaft zu spielen, so ist es der sympathische Geiger Ray Chen. Denn der 32-jährige Amerikaner mit australisch-taiwanesischen Wurzeln hat bereits vier der kostbarsten dieser Violinen spielen dürfen. Nach seinem Erfolg bei den „Young Concert Artists International Auditions“ im Jahr 2009 stand ihm drei Jahre lang die Stradivarius-Violine „Macmillan“ (1721) zur Verfügung.

Durch den Gewinn des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs durfte er als Leihgabe der Nippon Music Foundation ab 2009 zusätzlich die Stradivari „Huggins“ (1708) spielen. Ray Chens Einstellung war damals aber, dass „niemand zwei Stradivaris brauche“. Und so entschied er sich im Jahr 2010 nach langer Abwägung für die „Macmillan“ und gab die „Huggins“ freiwillig zurück, nachdem er auf ihr seine erste CD „Virtuoso“ eingespielt hatte. Von 2012 bis 2014 konzertierte er dann auf der Stradivari „Lord Newlands“ (1702), danach auf der „Joachim“ (1715) und heute auf der „Samazeuilh“ (1735), ebenfalls Leihgaben der Nippon Music Foundation.

Seinen kongenialen Klavierpartner hat der Sony Exklusivkünstler in dem phänomenalen Pianisten Julien Quentin gefunden. In Oranienstein beeindrucken die beiden mit einem hochvirtuosen Programm, das berühmte Werke der klassisch-romantischen Literatur für Violine und Klavier meisterlich kombiniert.